Matera, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz in der Region Basilikata, ist bekannt für ihre außergewöhnliche historische Altstadt, die „Sassi di Matera“, die zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Diese Stadt hat eine einzigartige Geschichte und Kultur, die sich in ihrer Bevölkerung widerspiegelt. In diesem Artikel werfen wir einen detaillierten Blick auf die Demografie, die sozialen Strukturen und die wirtschaftlichen Bedingungen der Bevölkerung von Matera.
Demografische Übersicht
Bevölkerungszahl
Laut den jüngsten Statistiken (Stand 2022) hat Matera eine Bevölkerung von etwa 59.000 Einwohnern. Diese Zahl ist in den letzten Jahren relativ stabil geblieben, nachdem die Stadt in den 1990er Jahren einen signifikanten Rückgang erlebte.
Bevölkerungsdichte
Die Bevölkerungsdichte beträgt ungefähr 360 Einwohner pro Quadratkilometer. Matera erstreckt sich über eine Fläche von 157,5 Quadratkilometern, wobei die Stadt durch ihre steilen Hügel und die berühmten Felsenwohnungen geprägt ist.
Altersstruktur
Die Altersverteilung in Matera zeigt eine Tendenz zu einer älteren Bevölkerung, die durch eine niedrige Geburtenrate geprägt ist. Etwa 20 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, während der Anteil der über 65-Jährigen bei rund 22 % liegt. Dies ist ein häufiges Phänomen in vielen italienischen Städten, wo die Abwanderung junger Menschen in größere Städte zu einer Überalterung führt.
Ethnische und kulturelle Vielfalt
Matera hat eine weitgehend homogene Bevölkerung, die hauptsächlich aus Italienern besteht. Die Stadt ist jedoch auch ein Schmelztiegel von Kulturen, insbesondere aufgrund ihrer Geschichte als Knotenpunkt zwischen verschiedenen Zivilisationen, darunter Griechen, Römer und Byzantiner. In den letzten Jahren ist ein Anstieg von Migranten zu verzeichnen, insbesondere aus anderen europäischen Ländern und Nordafrika. Dies hat zur Schaffung einer multikulturellen Gemeinschaft beigetragen, die das soziale und kulturelle Leben in Matera bereichert.
Bildung
Die Bildungslandschaft in Matera ist gut entwickelt, mit mehreren Schulen, Berufsschulen und einer Universität, der Università degli Studi della Basilicata, die sich auf Ingenieurwissenschaften und Agrarwissenschaften spezialisiert hat. Die Einschulungsquote in den Grund- und weiterführenden Schulen liegt bei über 90 %, was ein positives Zeichen für die Bildungsentwicklung in der Region darstellt.
Wirtschaftliche Bedingungen
Matera war traditionell eine landwirtschaftlich geprägte Stadt, hat sich jedoch in den letzten Jahrzehnten stark gewandelt. Der Tourismussektor spielt eine entscheidende Rolle in der lokalen Wirtschaft, insbesondere nach der Ernennung zur Kulturhauptstadt Europas im Jahr 2019. Diese Auszeichnung hat zu einem Anstieg des Tourismus geführt, was wiederum Arbeitsplätze in der Gastronomie, im Dienstleistungssektor und im Handwerk geschaffen hat.
Die Arbeitslosenquote liegt aktuell bei etwa 10 %, was im Vergleich zu anderen Städten in Süditalien relativ niedrig ist. Dennoch gibt es Herausforderungen, insbesondere die Abwanderung junger Menschen, die in größeren Städten bessere Beschäftigungsmöglichkeiten suchen.
Soziale Strukturen
Matera hat eine ausgeprägte soziale Struktur, die von familiären Bindungen und traditionellen Werten geprägt ist. Die Gemeinschaft ist stark, mit vielen sozialen und kulturellen Veranstaltungen, die das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern. Dennoch gibt es auch soziale Herausforderungen, insbesondere im Hinblick auf Armut und den Zugang zu sozialen Dienstleistungen.
Die Stadt hat Programme zur Unterstützung benachteiligter Gruppen, einschließlich älterer Menschen und Familien mit niedrigem Einkommen, ins Leben gerufen. Diese Programme konzentrieren sich auf die Bereitstellung von Wohnraum, medizinischer Versorgung und sozialen Dienstleistungen.
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