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Empfohlener Beitrag Matera.info

I Sassi di Matera: Ein Blick auf die Geschichte und Kultur der Stadt

 Matera, eine der ältesten kontinuierlich bewohnten Städte der Welt, liegt im süditalienischen Basilikata und ist berühmt für ihre einzigartigen Felsensiedlungen, bekannt als „Sassi di Matera“. Diese faszinierenden Strukturen, die in die Tuffsteinfelsen der Umgebung gehauen wurden, erzählen die Geschichte einer Region, die im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen geprägt wurde. Der folgende Artikel beleuchtet die Geschichte, Architektur und kulturelle Bedeutung der Sassi di Matera sowie die Herausforderungen und Chancen, die mit der Bewahrung dieses UNESCO-Weltkulturerbes verbunden sind. Historischer Hintergrund Die Sassi di Matera haben eine Geschichte, die bis in die Altsteinzeit zurückreicht. Archäologische Funde belegen, dass die Region bereits vor mehr als 9.000 Jahren bewohnt war. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich die Sassi zu einem urbanen Zentrum, das im Mittelalter seine Blütezeit erlebte. Die Bewohner lebten in Höhlenwohnungen, die in die Felsen gesc...


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Matera: Eine Stadt wie keine andere

 Matera, eine der ältesten durchgehend bewohnten Städte der Welt, ist ein wahres Juwel im Süden Italiens. Berühmt für seine „Sassi“, die antiken Höhlenwohnungen, die in die Felsen gehauen wurden, bietet Matera eine einzigartige Atmosphäre, die Reisende in eine längst vergangene Zeit entführt. 2019 wurde Matera zur Europäischen Kulturhauptstadt ernannt – eine verdiente Ehrung für eine Stadt, die durch ihre Geschichte, Kultur und außergewöhnliche Landschaft fasziniert.

Die „Sassi di Matera“, die heute zum UNESCO-Weltkulturerbe zählen, erzählen von einer Zeit, in der die Menschen in Höhlen lebten und eine besondere Harmonie mit der Natur pflegten. Die engen Gassen, verwinkelten Treppen und beeindruckenden Felskirchen lassen Besucher in eine archaische Welt eintauchen. Dabei ist Matera längst nicht nur ein Relikt der Vergangenheit – heute finden sich hier moderne Hotels, erstklassige Restaurants und zeitgenössische Kunstgalerien, die dem historischen Flair einen modernen Touch verleihen.

Für Film- und Kulturinteressierte bietet Matera zudem eine besondere Verbindung zur Filmgeschichte. Die Stadt diente als Kulisse für zahlreiche internationale Produktionen, darunter Mel Gibsons „Die Passion Christi“ und Pier Paolo Pasolinis „Das Evangelium nach Matthäus“. Besonders letzterer Film hat Matera in ein anderes Licht gerückt und ihre Verbindung zur spirituellen und filmischen Welt gestärkt.


Pier Paolo Pasolini: Der Poet, Provokateur und Filmemacher

Pier Paolo Pasolini war einer der bedeutendsten italienischen Intellektuellen des 20. Jahrhunderts. Als Schriftsteller, Dichter, Drehbuchautor und Regisseur machte er sich durch seine unverblümte Art, die oft von den traditionellen Normen abwich, einen Namen. Geboren 1922 in Bologna, zog Pasolini schon früh Aufmerksamkeit auf sich, nicht nur durch seine Filme, sondern auch durch seine politischen und gesellschaftlichen Standpunkte, die oft schockierten und polarisierten. Pasolini war ein scharfer Kritiker der Konsumgesellschaft und des modernen Kapitalismus, und seine Werke zeugen von tiefgreifenden Reflexionen über Macht, Religion und die menschliche Natur.

Sein Film „Das Evangelium nach Matthäus“ (1964), in dem Matera als Kulisse für das biblische Judäa diente, gilt als einer der bedeutendsten Bibelverfilmungen. Pasolini, der sich selbst als Agnostiker bezeichnete, schuf mit diesem Film ein Meisterwerk, das sowohl Gläubige als auch Kritiker bewegte. Mit einer bemerkenswerten Authentizität und Schlichtheit erzählt er die Geschichte von Jesus Christus, basierend auf dem Evangelium des Matthäus. Der Verzicht auf typische Hollywood-Inszenierungen und seine Entscheidung, vorwiegend Laien als Darsteller zu engagieren, verlieh dem Film eine rohe, ungeschminkte Kraft.


Pasolini in Matera: Eine Fotoausstellung in Paris

Für Liebhaber des italienischen Kinos und der Kunst gibt es eine besondere Gelegenheit, tiefer in die Welt von Pasolini und Matera einzutauchen: Das Italienische Kulturinstitut in Paris lädt zu der Ausstellung „Domenico Notarangelo: Pasolini in Matera“ ein, die vom 24. September bis zum 2. November 2024 stattfindet. Diese Ausstellung zeigt 35 bisher unveröffentlichte Aufnahmen des Fotografen Domenico Notarangelo, die einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen der Dreharbeiten zu „Das Evangelium nach Matthäus“ ermöglichen.

Die Fotografien dokumentieren die enge Beziehung zwischen Pasolini und der Stadt Matera, die als „zweites Judäa“ im Film eine zentrale Rolle spielte. Notarangelo, der während der Dreharbeiten vor Ort war, hielt nicht nur die filmischen Momente fest, sondern auch die Begegnungen Pasolinis mit den Menschen und der Umgebung Materas. Diese Ausstellung ist eine Hommage an Pasolinis Werk und die beeindruckende Stadt, die seinen Film auf eine besondere Weise geprägt hat.


Matera – Ein Erlebnis zwischen Geschichte und Filmkunst

Matera ist nicht nur ein Reiseziel für Geschichtsliebhaber, sondern auch ein lebendiger Ort der Filmgeschichte. Die Stadt, die in Pier Paolo Pasolinis „Das Evangelium nach Matthäus“ eine der Hauptrollen spielte, bleibt durch ihre Architektur und ihre einzigartige Atmosphäre im Gedächtnis. Mit der Ausstellung „Pasolini in Matera“ in Paris können Kultur- und Filmliebhaber einen faszinierenden Einblick in die Dreharbeiten und die Beziehung zwischen Pasolini und Matera gewinnen. Ein Besuch in Matera ist somit nicht nur eine Reise durch die Zeit, sondern auch ein spannender Ausflug in die Welt der Filmkunst.

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